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Auf dem E1 von Neustadt nach Bad Schwartau
Der Bus hält in Neustadt am Bahnhof an, ich steige aus und fühle mich ganz seltsam unbeteiligt. 35 unbekannte Kilometer Wanderweg liegen vor mir. Eigentlich sollte ich Respekt vor der Entfernung haben. Vielleicht auch ein bisschen Vorfreude verspüren, heute Abend wieder ein Stück weiter gekommen zu sein. Da ist aber nichts. Gar nichts. Ohne mein Zutun setzen sich meine Gehzeuge in Bewegung und tragen mich einfach mit. Der E1 führt am Bundeswehrgelände vorbei, verläuft entlang von Hafenanlagen und später durch die üblichen Gewerbegebiete mittelgroßer Städte. Erst am Ortsausgang von Neustadt bin ich mit dem Radweg und der Straße alleine. Was soll‘s, so sind wenigstens noch Steigerungen möglich. Endlich zweigt der…
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Auf dem E1 von Schönwalde nach Neustadt
Heute wird mich ein „ALT“ an den Ausgangspunkt meiner E1 Etappe bringen. In Kiel am Bahnhof rufe ich kurz die Zentrale an und schon ist das ALT (Anruf-Linien-Taxi) für mich gebucht. Auch wenn ich auf meiner Wanderung übernachten würde, ist Schönwalde eine Herausforderung. Es gibt nur wenige Ferienwohnungen in der Umgebung und diese werden selten für eine Nacht vermietet. So müssen auch Durchwandernde meist kreativ werden. Wer mit dem Zelt unterwegs ist, hat schon bessere Aussichten auf eine Nacht mit legalem Wildzelten. Im Rahmen eines Projekts der Stiftung Naturschutz in Schleswig-Holstein, werden, meist von privat, Trekkingplätze für Wandernde und Radfahrende zur Verfügung gestellt – Link zur Website vom Stiftungsland. Wichtig,…
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Auf dem E1 von Eutin nach Schönwalde
Meine 10. Etappe auf dem E1 durch Deutschland. Heute wandere ich von der Rosenstadt Eutin nach Schönwalde. Über den höchsten Berg in Schleswig-Holstein.
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Auf dem E1 von Plön nach Eutin
Das Wetter schaut aus wie Wolfgang sich fühlt. Trüb und vermatscht. Zu allem Verdruss werde ich in Plön vom Regen empfangen. Noch schnell ein Beweisfoto für die Farblosigkeit des Tages und schon blinzelt kurz die Sonne zwischen dem Grau hervor. Ich könnte, wenn ich wollte, soll das wohl bedeuten. Sie will aber nicht und lässt dem nächsten Regenschauer den Vortritt. Da muss erst mal ein Kaffee zur Rettung her. Warum auch Immer will draußen keiner sitzen und innen im Café hält die Rentnergang jeden Platz besetzt. Na dann geh ich halt erst mal zum Schloss hoch. Nachdem das Plöner Schloss ausreichen gewürdigt ist, mache ich einen zweiten Versuch im Café.…
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Auf dem E1 von Preetz nach Plön
Covid ist überstanden und ich fühle mich fast wieder vollständig fit. Zumindest fit genug, um die nächste Etappe des E1 anzugehen. Dieser mistige kleine Virus hat mich immerhin um ein langes Wanderwochenende gebracht. So freue ich mich heute umso mehr, den Tag bei sonnigstem Wetter genießen zu können. Auf dem Markplatz in Preetz gönne ich mir zuerst ein Croissant und einen Milchkaffee. „Mann“ will ja ordentlich gestärkt den Wandertag beginnen. Nach dem opulenten Frühstück kann es losgehen. Der E1 führt interessanter Weise nicht direkt an der Schwentine entlang. Er macht einen Schlenker durch ein Wohngebiet, um dann langsam ins Grüne zu verschwinden. Wer sind die Menschen, die einen Fernwanderweg erstellen?…
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Auf dem E1 von Kiel nach Preetz
Wer mit dem Zug in Kiel ankommt, kann direkt mit dem Bus auf die Ostseite der Förde an die Schwentinemündung fahren. Oder, das finde ich viel schöner, man läuft durch die Stadt zur Anlegestelle Reventlou und setzt mit der Fähre auf die andere Seite über. Soweit so Plan. Ich freu mich wie Schnitzel mit der Fähre überzusetzen, schaue aber vorher nochmals auf den Fahrplan der SFK. Und – tadaa, an Sonn- und Feiertagen fährt die Fähre nicht. Ich liebe den ÖPNV. Nun ist doch Bus fahren angesagt. Nach einem Kaffee am Bahnhof laufe ich zum ZOB. Sonntag morgens ist ja noch nicht viel los. So der Gedanke. Der Bussteig ist…
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Auf dem E1 von Dänsich-Nienhof nach Kiel
Es gehört zu den Besonderheiten des E1, dass ich immer wieder Neues aus meinem eigenen Lebensraum kennenlerne. Ich bin daher gespannt, was ich heute entdecke. Wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, dann passt das mit der Busverbindung nach Dänisch-Nienhof richtig gut. Daher stehe ich schon um 8:00 Uhr morgens an der Haltestelle. Eine gute halbe Stunde später ist der Start der heutigen Etappe dann auch schon erreicht. Noch fünf Minuten und ich stehe dort, wo ich das letzte Mal den E1 verlassen habe. Hallo Tag, wir können loslegen. Zuerst nimmt mich ein langer gerader Weg durch den Wald, in sein frühlingshaftes Erwachen auf. Schritt für Schritt laufe ich rein, in…
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Auf dem E1 von Eckernförde nach Dänisch Nienhof
Wie gut, dass ich direkt am Start der heutigen Etappe meinen Arbeitsplatz habe. Schon auf dem Weg an den Strand wird mir klar, ich bin zu warm angezogen. So steht noch ein kurzer Abstecher ins Büro an, den Kolleginnen einen guten Tag wünschen und ein langes T-Shirt ausziehen. Jetzt kann es losgehen. So schön wie der Stadtstrand ist, so nervig ist der Weg raus aus Eckernförde an der Bundesstraße entlang. Gefühlt fahren alle Kieler nach Eckernförde und auch in die andere Richtung ist nicht weniger Verkehr. Wie schön ist es dann, als der E1 sich in den Küstenwald verdrückt. Dem Friedwald angemessen, wird es mit jedem Meter ruhiger. Irgendwo…
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Auf dem E1 von Ascheffel nach Eckernförde
27 Kilometer bis zu meiner Lieblingseisdiele sollen es heute werden. Und schon der erste Kilometer lässt mich an meinem Bekleidungskonzept zweifeln. Die Sonne scheint und auf dem Weg zum Bus wird mir ordentlich warm. Dabei ist es erst 9:00 Uhr in der Früh und noch kein Kilometer E1 ist zurückgelegt. Bevor die ersten Schritte auf dem Europäischen Fernwanderweg getan werden können, muss erst einmal der große Mercedes genutzt werden. Pünktlich fährt mein Chauffeur vor. Nach einem Mal Umsteigen erreiche ich eine knappe Stunde später Ascheffel. Die ersten Kilometer muss ich dann erst mal dorthin laufen, wo ich am letzten Wochenende den E1 verlassen habe. Die zweite Jacke ist mittlerweile im…
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Auf dem E1 von Schleswig nach Ascheffel
Zum dritten und jetzt aber letzten Mal, sehe ich den, sagen wir mal, – interessanten – Bahnhof in Schleswig. Kurz vor neun öffnet sich die Bustür und ich steige in die Stille des sonntäglichen Morgens aus. Naja, Stille ist hier relativ. Ich kann Rabens noch nicht sehen, aber die schwarze Familie ist schon deutlich zu hören. Oben in den Baumkronen werden lautstark die Pläne für den Tag bekräht. Bis zur ersten Bäckerei sind es nur wenige Minuten und so stärke ich mich noch ein letztes Mal mit einem Milchkaffee und einem Rosinenbrötchen. Bis zum Ende des Tages werde ich auf keine Zivilisation mehr treffen. Irgendwie ist es seltsam. Hier an…