Eckernförde – Um den Westensee- Eckernförde 74,8 km
Schöne Aussicht und starke Beine
Wer am Abend seine Beine spürt, hat meist viele schöne Aussichten genossen. Auf einer Tour um den Westensee kann man seine Beine fordern und bekommt zur Belohnung schöne Aussichten geboten. Aussichten über den See, in schöne Dörfer und in Auenlandschaften. Aussichten die von oben so schön sind wie von unten.
Wie üblich startet unsere Tour an einem Bahnhof. Kaum ist man unterwegs, muss man schon die erste Steigung bewältigen um Eckernfördes Höhen zu erklimmen. Hier geht es immerhin schon auf rund 20 Meter über N.N. hinaus. Bevor man es sich versieht, ist auch schon der höchste Punkt der Tour erreicht. Bei Holtsee meldet der Höhenmesser stolze 49 Meter. Hinter Eiderhufe fahren wir ein Stück ober halb des Nord-Ostsee-Kanals nach Sehestedt, um hier die Schifffahrtsstraße zu queren.
Kurze Pause am „Alten Eiderkanal“
Früher musste über große Strecken noch die Eider als Kanal herhalten. Von 1784 bis
1890 führte ab Kiel-Holtenau ein Kanal bis zur Eider bei Rendsburg und schaffte so die erste Umgehung des Skagerraks. Für die Seefahrer von damals, ein noch längerer und noch viel gefährlicherer Umweg als heute, den man sich gerne gespart hat. Ein Stück der Geschichte, lässt sich am Infoplatz am Alten Eiderkanal betrachten. Hier ist eigentlich eine Pause geplant. Ein Landwirt der gegenüber auf der Wiese sein Gülle verteilt, überzeugt uns jedoch schnell zum Weiterfahren.
Der Ortskern von Bovenau ist ganz hübsch und lohnt die hundert Meter doppelten
Weg. Um aber die weniger schöne Landstraße zu meiden, geht es weiter auf den Seitenstraßen nach Bredenbek. Kurze Zeit darauf, schlängelt sich eine Allee mit knorrigen alten Bäumen in Richtung Westensee. Der Ort selbst ist schnell durchquert und nach ein bisschen historischem Pflaster um die Backsteinkirche, wird es schnell still. Der Blotenberg ragt immerhin 69 Meter hoch über dem Meer, doch geht es jetzt nur bis knapp über 30 Meter hinauf. Oben in Wrohe wartet dann ein schöner Rastplatz mit Tisch und Bänken. Doch das will sich redlich erarbeitet werden.
Durch die Eiderauen
Nach der Rast werden die Höhenmeter in einer rauschenden Abfahrt flux wieder vernichtet und auf einer Schotterstraße geht es zwischen Westen- und Schierensee hindurch. In Hohenhude ignorieren wir den Wegweiser für Radfahrer und biegen links ab. Ganz unten schlängelt sich die Eider durch ein Auental, auf deren Wiese friedlich ein paar Kühe grasen. Eine Libelle macht Rast auf einem Blatt, das auf der Wasseroberfläche schwebt und tatong, tatong, tatong, fährt Ulrike über die Brücke deren alte Planken unter den Rädern hüpfen.
Marutendorf ist eine Ansammlung wenigen Häusern und einem Gut, das gefühlt am Ende der Welt liegt. Über Schlängel- und Schleichwege geht’s jetzt nach Gettorf, um uns noch mit einem Eis zu stärken, bevor wir uns auf die letzten Kilometer zur Eckernförder Bucht und Eckernförde aufmachen.