Eckernförde Hafen
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Auf dem E1 von Ascheffel nach Eckernförde

27 Kilometer bis zu meiner Lieblingseisdiele sollen es heute werden. Und schon der erste Kilometer lässt mich an meinem Bekleidungskonzept zweifeln. Die Sonne scheint und auf dem Weg zum Bus wird mir ordentlich warm. Dabei ist es erst 9:00 Uhr in der Früh und noch kein Kilometer E1 ist zurückgelegt. Bevor die ersten Schritte auf dem Europäischen Fernwanderweg getan werden können, muss erst einmal der große Mercedes genutzt werden. Pünktlich fährt mein Chauffeur vor. Nach einem Mal Umsteigen erreiche ich eine knappe Stunde später Ascheffel. Die ersten Kilometer muss ich dann erst mal dorthin laufen, wo ich am letzten Wochenende den E1 verlassen habe.

Da komm ich her. Da will ich hin.

Die zweite Jacke ist mittlerweile im Rucksack verschwunden und je nachdem ob und wie lange die Sonne schon ihre Umgebung aufwärmen konnte, ist mir viel zu warm oder es ist gerade noch nicht kalt. Kurz nach dem Start steht auch schon der zweite Gipfel in Schleswig-Holstein auf dem Programm. Ein Gipfel mit einem Turmplus an Höhenmetern. Bis zum Bungsberg, wird es ab hier, keine nennenswerten Erhebungen mehr im Land geben. Also genieße ich den Ausblick und beneide die Rennradfahrer, die nun schon zum dritten auf mal den Berg ankommen.

Überraschende Vielfalt hinter dem Berg

Hier oben auf dem Aschbergturm, ist es aber noch richtig fies kalt im Wind. Also los, der Weg wartet auf mich. Während ich die Straße runterlaufe, kommen mir die Rennradfahrer noch zwei weitere Male entgegen. Wo es keine gescheiten Berge gibt, muss man halt einfach öfter hochfahren.

Wo ist der Rennradfahrer?

Eigentlich hatte ich nach dem Aschberg mit viel Asphalt und mäßig spannender Landschaft gerechnet. Doch ich werde positiv überrascht. Der E1 zeigt sich von seiner abwechslungsreichen Seite. Felder, Wälder, Wiesen und Knicks lassen die Füße nur so fliegen. Zwischen dem Seemoor und dem Damendorfer Moor hat der E1 schon fast etwas Verwunschenes. In meinem Kopf senkt sich der Nebel über das Moor und die leise flüsternde Moorstille macht sich um mich breit. An solchen Orten entstehen Geschichten.

Von Fröschen, Schweinen und anderen wilden Tieren

In einem der Teiche ist Familie Frosch kräftig beim Vermehren. Wenn aus dem Leich später kleine Nachfahren geworden sind, dann ist auch das Fastfood-Restaurant für Störche eröffnet. Mahlzeit. Ich bevorzuge einen Baumstamm und mein Käsebrot für die Pause. Lassen wir den Fröschen eine Chance.

Hier wird für Nachkommen gesorgt

Um den schick herausgeputzten Hof Kirchhorst wird es tierisch. Ein halber Hund markiert bellend sein Revier und ein paar Schweine bohren ihre Nasen tief in den Rasen. Dann läuft mir eine Herde Rehe vor die Kamera. Keines schaut mich beim Queren der Straße an. Getreu dem Motto – was ich nicht sehe, das isst mich auch nicht auf. Aber auch ein schöner Po kann fotogen sein. So drücke ich einige Male ab.

Dorfleben und Endspurt

In Osterby treffe ich tatsächlich wieder mal auf zweibeinige Lebewesen. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich schon gut eine Stunde keinen Menschen mehr gesehen habe. Es sind die typischen Vertreter der Gattung Dorfmensch. Diese Spezies mäht den Rasen, schraubt am Roller der Kinder, tratscht über den Zaun oder schnibbelt an den Pflanzen rum. Prompt verlaufe ich mich dank der „Reizüberflutung“ im Dorf. Naja, vielleicht habe ich auch einfach gepennt.  

Am Windebyer Noor kündigt sich langsam die nahende Zivilisation an. Viele Menschen und gefühlt noch mehr Hunde nutzen den Wanderweg am Noor für ihren Sonntagsspaziergang. Auf den letzten Kilometern zweige ich dann noch ein bisschen früher vom E1 ab. Als Ortskundiger kenne ich einen viel ruhigeren Weg zum Hafen und in die Altstadt von Eckernförde. Am Hafen muss ich dann nur noch über die Klappbrücke und gerade durch die Fußgängerzone durch. Dann wartet die beste Eisdiele der Welt auf mich und ich bekomme auch noch einen der begehrten Plätze. Was für ein schöner Tag.


  • Umsteigen in Holzbunge

Der Verlauf meiner Etappe auf Komoot, entspricht nicht immer dem Originalverlauf des E1. Manchmal habe ich mich verlaufen oder ich musste noch bis zum nächsten Bahnhof weitergehen. Die originalen Etappen habe ich vorher bei “Hiking Europe” heruntergeladen.

“Original-Track von Hiking Europe / Brekendorf – Eckernförde”



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2 Comments

    • Wolfgang Kromat

      Der Baum auf Bild 9 ist einfach gigantisch. Gerne möchte ich mal wissen, was solche Bäume schon alles erlebt haben, bzw. was sie denken. Sie sehen so weise aus.

      Dort oben auf dem Turm ist der Ausblick besonders in den morgen oder Abendstunden was ganz besonderes.

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