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Über die Höhen von Michelstadt nach Höchst

Das ist es wieder, das Gewohnheitstier. Ich laufe aus meiner Ferienwohnung los und gleich am ersten Abzweig in die falsche Richtung.

„Nein, Wolfgang. Auch wenn Du gestern über diese Straße hierhergekommen bist. Es war nicht der beste Weg und für heute ist es anders geplant. Also, zurück mit Dir.“

Ich habe ja recht und deswegen höre ich auch auf mich. Wenn Verständigung immer so einfach wäre. Nach dieser kleinen internen Diskussion, folge ich nun brav meinem geplanten Weg, raus aus Michelstadt.

Einhardsbasilika

Das große Tor zur Einhardsbasilika ist so früh am Morgen noch geschlossen. So schleiche ich zur Besichtigung um das Gelände herum. Das reicht vorerst zur geschichtlichen Bildung und ein paar Fotos. Der Rest kommt später. Jetzt ist erst mal eine ordentliche Steigung raus aus Steinbach zu überwinden. Das Wetter ist wärmer als gedacht, daher darf die Jacke schon früh im Rucksack verschwinden.

Erster schöner Weitblick über die sanften Hügel

Kaum liegen die letzten Häuser hinter mir, eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick über das Tal nach Michelstadt. Die vielen Ausblicke über die sanften Odenwaldberge, werden heute auch das Highlight meiner Wanderung sein. Um die Sonnenstrahlen auszunutzen und für den freien Blick, habe ich eine meist waldfreie Wanderung geplant.

Wege über die Odenwaldhöhen

Am Ortseingang von Birkert übersehe ich doch glatt den Abzweig nach links. Auch von Komoot kommt aus der Hosentasche keine freundliche Erinnerung zum Abbiegen. Nach rund 200 Metern verlaufen, bemerke ich das Missgeschick. Da es aber nur gut 500 Meter Umweg bedeutet, ist es jetzt auch wurscht und ich laufe einfach weiter in den Ort hinein.

Zur Mittagsrast verkrümelt sich die Sonne hinter ein paar Wolken. So bleibt mir nur die schöne Aussicht auf Mittelkinzig und ein recht frischer Wind der um die Ecke weht. Noch bevor das Brötchen verschwunden ist, wird’s mir fröstelig. Ruck zuck steckt alles wieder im Rucksack und die Schokolade zum Nachtisch esse ich im Laufen. Scheinbar hat auch die Sonne ihre Mittagspause beendet. Pünktlich zum nächsten Anstieg wärmt sie mir wieder die Nase.

Mein Lieblingsort im Odenwald

Oben auf der Anhöhe erreiche ich dann meinen absoluten Lieblingsort im Odenwald, die Römische Villa Haselburg. Wer diesen Ort ganz früh morgens besucht, kann hier oben einen traumhaften Sonnenaufgang bewundern. Der Sonnenaufgang ist schön, der eigentliche Höhepunkt ist aber die römische Villa die hier vor rund 2.000 Jahren gebaut wurde.

Modell der römischen Gutsanlage

Viel mehr als ein paar wieder rekonstruierte Grundmauern sind nicht übrig von der Gutsanlage. Dennoch lässt mich meine Phantasie vor 2.000 Jahren hier durch die gepflegte Anlage durch wandeln und während die Barbaren noch ihr Häufchen hinter die Büsche machten, sitzt hier der Hausherr auf der Toilette mit Wasserspülung und hat von der Fußbodenheizung warme Füße.

Nach ausgiebiger Phantasiereise zu den Römern, setze ich meine Wanderung durch das Annelsbachtal in Richtung Höchst fort. Noch knapp eine Stunde fast ausschließlich bergab und schon erreiche ich Höchst. Jetzt fehlt nur noch ein Café um die Zeit zu überbrücken, bis der nächste Zug kommt. Wie bestellt, winkt mir keine 10 Minuten vom Bahnhof entfernt, ein Sonnenplatz im Eiscafé 3ECK zu.


  • Rastplatz an der römischen Villa Haselburg


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