Tochter und Vater an der Elbe! / Radegast – Klein Kühren
Von Radegast nach Klein Kühren
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Campingplatz in Radegast, zeigt der Blick auf das Zelt, dass der Baum über uns wohl die Toilette von Tauben ist. Der grüne Stoff ist mit weißen Tupfen neu gestaltet. So ein Sch…. Nach dem Zeltreinigen frühstücken wir und packen ein. Jetzt noch bezahlen dann geht es weiter die Elbe aufwärts. Kaum sind die ersten 500 Meter zurückgelegt, melden meine Hände ein bekanntes Rumpeln vom Vorderrad. Platten Nummer drei. Schon nach dem zweiten Platten hatte ich den Mantel nochmals besonders gründlich durchsucht. Von Innen, von außen, durchgewalkt und doch nichts gefunden. Jetzt das ganze Prozedere wieder von vorn. Und endlich, da ist er. Ein hauchdünner Splitter hat sich in den Gummi gedrückt. Weder von innen noch von außen zu sehen oder zu spüren. Erst wenn das Rad rollt arbeitet sich der Splitter durch den Gummi und schneidet so nach ein paar Umdrehungen langsam aber sicher ein Loch in den Schlauch. Der letzte Flicken findet seinen Einsatz. Jetzt darf bis zum nächsten Ort nichts mehr schiefgehen.
Unsere erste Station in Bleckede ist der Fahrradhändler um ein neues Päckchen Flickzeug zu kaufen. Wir werden es zum Glück nicht mehr brauchen, aber es beruhigt ungemein. Im Garten des Café Zeitraum, teilen wir uns mit zwei Motorradfahrern den Sonnenschirm als Regenschutz. Im Gespräch stellen wir fest, auch wenn es von außen manchmal anders aussieht, haben Motorradfahrer und Radfahrer oft die gleichen Interessen. Sie wollen unterwegs sein und neues, fremdes entdecken. Jeder so auf seine Weise. Für Jarla gibt es Nudeln, was sonst und für mich stellt die aufmerksame Bedienung eine leckere Kartoffelsuppe auf den Tisch.
Auf den Turm und in der Biberburg
Nach dem Essen hat sich auch der Schauer auch schon wieder verzogen und ich möchte noch das Biosphaerium Elbtalaue besuchen. Anfangs ist Jarla etwas skeptisch wegen der Besichtigung. Will sie doch einfach nur hoch hinauf auf den Turm. In den Ausstellungsräumen gibt es allerdings so viel auszuprobieren, dass sie ganz schnell ihr eigentliches Anliegen vergisst. Das gilt ganz besonders ab dem Betreten der Biberburg. Nach der fünften ausführlichen Runde an den schlafenden Bibern vorbei, erreicht meine Ausdauer so langsam ihr Ende. Jetzt hilft nur noch Bestechung mit Eis.
Die meiste Zeit führt der Radweg fernab von jeglichem Verkehr. Lediglich Radfahrer und der ein oder andere Landwirt kreuzen unseren Weg. Beim Einchecken auf unserem heutigen Campingplatz gibt man uns den Rat, die nächste Etappe auf der anderen Seite der Elbe zurück zu legen. Auf der linken Seite gebe es Steigungen bis zu 13 %. Wir danken für den freundlichen Rat und suchen uns einen Platz mit schöner Aussicht auf die Elbauen. Nach dem Zeltaufbau erkunden wir den Campingplatz und stellen mit Freuden fest, dass wir heute an einem richtigen Tischen essen können. Hier gibt es einen Raum mit Tischen, Bänken, Kocher und Spüle. Soviel Komfort erfreut das Radfahrer Herz. Als wir allerdings den Raum wieder verlassen wollen, öffnet der Himmel wieder mal die Schleusen und es gießt wie aus Kübeln. Wir bleiben im Trockenen und schauen ein wenig trübselig zur Tür hinaus.
Auch der nässeste Regen hat einmal sein Ende. Wir gehen gemeinsam ans Zelt hinunter, holen unser Essen und machen es uns in dem Raum wieder gemütlich. Bisher hierher ist Jarla auch noch sehr überzeugt von der Einrichtung. Zum Abwasch jedoch fällt ihr ein, dass sie noch dringend etwas im Zelt erledigen muss. Was soll‘s, ich bin alt genug um den Abwasch diesmal alleine zu bewältigen. Nach den Pflichtaufgaben geht es an den Strand und wir genießen gemeinsam den Abend. Ich mache Fotos und Jarla schaut nach ob das Wasser noch nass ist.
3. Tag – von Klein Kühren nach Hitzacker