Tochter und Vater an der Elbe! / Lauenburg – Radegast
Von Lauenburg nach Radegast
Der achte Geburtstag meiner Tochter brachte ihr die ersten eigenen Fahrradtaschen. Orange, wasserdicht, gemacht für die große Tour. Natürlich wollten die Taschen möglichst bald eingeweiht werden und so begannen wir drei Tage später unsere erste grooooße Fahrradtour. Ursprünglich war geplant die Elbe von der Mündung aus nach oben zu fahren. Doch der Wetterbericht hat uns schnell davon überzeugt etwas weiter Strom aufwärts zu beginnen. Die erste Erfahrung die wir machten war, zu spät ist wenn der Zug weg ist. So konnten wir gerade noch sehen wie ein Zug von hinten aussieht. Eine halbe Stunde später dann, saßen wir im nächsten Zug und erreichten kurz nach Mittag die Elbestadt Lauenburg.
Das erste Abenteuer begann mit dem Überqueren der Elbe. Hier wechselten wir von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen. Das beflügelte Jarla dazu darüber zu philosophieren, ob es möglich wäre hier eine richtige Grenze zu errichten und warum ist hier überhaupt eine Grenze, warum gibt es Bundesländer? Während des Einkaufs wichtiger Nahrungsmittel wie Nudeln und Schokolade, konnte ihr Wissensdurst ausreichend gestillt werden.
Ruhe in der Aue
Schon auf den ersten Kilometer fällt die unglaubliche Ruhe auf, die die Elbauen verbreiten. Doch leider ist hinter dem Damm nichts vom einst geteilten Fluss zu sehen. Ein Greifvogel dreht seine Runden und Jarla ist von den ersten Störchen noch ganz begeistert. Schnell ist der erste Campinglatz erreicht. Noch bei der Einfahrt auf dem Platz fängt das Rad an zu Rumpeln. Ein Plattfuß!
An der Rezeption werden wir von einer freundlichen Frau mit niederländischem Akzent empfangen. Sie teilt uns ein lauschiges Plätzchen unter den Bäumen zu. Flott geht der erste Zeltaufbau zu zweit voran. Kaum steht das Zelt, öffnen sich die Schleusen und es regnet was das Zeug hält. Mit dem Regen wächst auch der Entschluss, mich endlich von meinem 20 Jahre alten Zelt zu trennen.
Der Wettergott hat dann doch ein Einsehen und stellt das Wasser wieder ab. Nach dem Trockenlegen von Schlafsack und Isomatte ist der Platten dran. Der Blick in die Werkzeugtasche bringt eine leere Tube Flickenkleber ans Tageslicht. Zum Glück gibt es noch andere Radfahrer auf dem Platz und ich bekomme sogar eine neue Tube Kleber geschenkt. Jarla bleibt lieber auf dem Platz während ich noch eine Runde durch die drei Häuser von Radegast drehe. Rund um die Kirche reiht sich altes Fachwerkgemäuer zu einem winzigen, malerischen Ortskern auf. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz fängt das Rad schon wieder hässlich zu Rumpeln an. Der nächste Plattfuß ist fällig. Jetzt ist nur noch ein einziger Flicken übrig.
2. Tag – von Radegast nach Klein Kühren