Geltinger Acht – Geltinger Birk Törn / 28,2 km
Die Suche nach den "Wildpferden" in der Geltiger Birk
Wie schon beim Angeln Törn, starte ich wieder in Gelting. Der Angeln- und der Geltinger Birk Törn haben ein kleines Stück ihrer Strecke gemeinsam, somit ließen sie sich auch zu einer großen Acht verbinden (siehe am Ende des Beitrags).
Schon kurz nach Gelting, markiert die Erdholländermühle Charlotte, den Eingang zum Naturschutzgebiet. Einst zum Trockenlegen des Hinterlands und zum Mahlen von Getreide gebaut, beherbergt sie heute als Ferienhaus Urlaubsgäste. Die ersten Kilometer ist das Ostseeufer zur Linken noch künstlich befestigt. Rechts erstreckt sich eine offene Weidelandschaft die von „Wildpferden“ gepflegt wird. Die Weidelandschaft ist zu sehen, die Pferde sind es noch nicht.
Kein durchgestylter Strand
Nach und nach darf die Ostsee ihr Ufer so gestalten wie sie es möchte. An der NABU-Station breitet sich ein kleiner Restbestand an naturnaher Lagune aus. Undurchdringliches Schilf wechselt sich mit offenen Wasserflächen und Sanddünen ab. Etwas weiter dann, lugt, hinter den mit Seegras bewachsenen Dünen, der Sandstrand hervor. Auch wenn ich hier noch nicht ans Wasser darf, weil auch dieser Strand noch dem Naturschutz unterliegt, ist das Ostsee wie sie für mich kaum schöner sein kann. Keine Ferienhaussiedlung an der anderen. Kein super gepflegter und durchgestylter Strand.
Sicher liegen hier Steine im Sand, wird der Seetang nicht weggeräumt und es riecht auch danach, doch das ist genau das was ich heute suche. Früher, als wir hier Urlaub gemacht haben und ich noch Sandburgen baute, war das natürlich alles super doof. Ich wollte weißen Sand zum Bauen und nicht durch einen Algenteppich, über Steine stolpernd ins Wasser hüpfen.
So schön die Landschaft auch ist, kaum ist der Weg nicht mehr für Auto zugänglich, lässt auch die Qualität stark nach. Als Radfahrer kann ich auch mal mit wassergebundenen Oberflächen leben, doch die großen Sandkuhlen, die teilweise ein Drittel der Wegbreite einnehmen, sind einfach fürchterlich. Dass ich mich nun nicht mehr so recht in der Landschaft umschauen kann, damit lässt sich noch leben. Die Schlingerspuren in den Sandkuhlen verraten aber auch, dass hier einige Radfahrer ihre Mühe hatten ihr Gefährt in der Spur zu halten. Es kann doch nicht so schwer sein, diese Kuhlen mit entsprechend fahrradfreundlichem Material aufzufüllen. Dort wo noch Autos fahren durften, ist das doch auch möglich.
Wo sind sie bloß?
Immer wieder halte ich Ausschau nach den Pferden. Doch egal wohin das Auge sich auch wendet, die Pferde sind entweder im Urlaub oder ziehen es vor, sich auf dem weitläufigen Gelände vor neugierigen Blicken zu verstecken. Links von mir schweift der
Blick über das Ufer gegenüber der Geltinger Birk, nach rechts erstreckt sich das offene Weideland und wenn der Blick sich nach vorn über den Lenker richtet, verliert sich die grün schimmernde See im weiten Blau des Horizonts.
Nach einer Biegung kommt der Leuchtturm Falshöft und damit auch das Ende des Naturschutzgebietes in den Blick. In der Ferne lassen die braunen Farbtupfer im hohen Gras große Tiere erahnen. Endlich die Pferde? Nein, diese Tiere tragen eindeutig Hörner.
Nun wird es auch wieder Zeit sich von der Ostsee zu lösen. Der Asphalt ist glatt und der Wind schiebt ordentlich von hinten. So rausche die leichte Steigung ins Land hinein, durch Felder die jetzt schon nach Erntezeit riechen. In Gelting mache ich noch schnelle einen kleinen Umweg nach Lehbek, zu Janbeck*s FAIRhaus. Auch diese Tour will wieder mit einer Tasse Kaffee und einem Stück leckerem Kuchen gebührend beendet werden.
Geltinger Birk Törn und Angeln Törn zusammen als Geltinger Acht