Tochter und Vater auf dem MainRadweg / Tag 3

Von Miltenberg nach Zimmern, 67,47 Km, 4:32 Std.

Nach unserer gestrigen Königsetappe, wollen wir heute nicht ganz so weit fahren. Wir frühstücken in aller Ruhe und packen danach unsere Räder. Im Vorbeifahren verabschieden wir uns dann noch von den anderen Reiseradlern auf dem Campingplatz, die sich mit dem Packen noch etwas Zeit lassen und rollen zur Brücke. Schnell hat sich wieder das gewohnte Tempo eingestellt und Miltenberg verschwindet langsam hinter unserem Rücken.

Burg Rothenfels
Kieswerk hinter Miltenberg

Keine halbe Stunde sind wir unterwegs, da taucht vor uns ein rostiges Stahlmonster auf. Stahlstreben, Kessel und Rohre im rostigen braun stehen wie Mikado-Stangen verflochten vor uns. Als der Main noch ein Fließ- und kein Staugewässer wie heute war, lagerte sich an vielen Stellen Sand und Kies in verschiedensten Größen ab. Wie bei den Goldgräbern, wird hier mit mächtigem Gerät, ein großes Loch in die Landschaft gebuddelt und die Bodenschätze gehoben.

Eine Stimme aus dem Nichts, weist uns den richtigen Weg

Wir fahren vom Main-Radweg ab, um im Dorf nach einem Bäcker zu schauen. Auf der Straße bleibt, zwischen den LKWs und PKWs, kaum Platz für Radfahrer. Es ist hier so eng, dass sich die Fahrzeuge selbst im Weg sind. Dicht an dicht fahren sie an den Fenstern der Häuser vorbei. Kein Wunder, dass viele Häuser nur noch oben oder gar nicht mehr bewohnt sind. Wer will schon ständig Reifen vor seinem Fenster sehen. Fenster die man wegen dem Lärm und Dreck nicht mal öffnen mag.

Do riwwer“.

„Wie, was, wo,“ frage ich mich und schaue mich nach der Stimme aus dem Nichts um.

„Ihr misst do riwwer. Ihr wollt doch noch Werthoim“, zeigt eine Hand mit Zigarette auf die Kreuzung. Am Ende der Hand steht ein Mann, der wohl mitbekommen hat, dass wir gerade im Begriff waren an einem Abzweig vorbei zu fahren.

„Ja wollen wir“, antworte ich nicht wenig erstaunt.

„Ei dann misst ihr do riwwer“, ruft er zur Bestätigung durch den Verkehrslärm.

Wir folgen dem Rat und sind bald dem Lärm entflohen. Danke Fremder, wer weiß wie lange wir noch in dem Verkehr hätten fahren müssen.

Marktheidenfeld
Marktheidenfeld

Sonst passiert nicht viel auf der heutigen Etappe. Wir testen Eisdielen und lassen die Kilometer unter uns verschwinden. So geht das bis Wertheim, wo wir unsere Mittagspause einlegen. Gegenüber vom Café, wo wir sitzen, wird gerade eines der historischen Fachwerkhäuser für die nächsten hundert Jahre schick gemacht. Bis auf wenige Bausünden, wird hier am Main in fast allen Innenstädten viel alte Bausubtanz erhalten und auch gepflegt.

Der Himmel wird bayrisch und das in Franken

In Marktheidenfeld kommt dann endgültig die Sonne raus. Der bayrisch weiß blaue Himmel, bildet einen wunderbaren Kontrast zum Grün der umliegenden Wälder und dem Blau des Mains. Alles strahlt in satten Farben. Nach dem Einkauf fahren wir wieder an unseren Fluss und verputzen eine Packung Kekse auf den Faulenzerliegen an der Mainpromenade. Eigentlich viel zu schade, dass wir noch ein bisschen weiter fahren müssen, um unseren nächsten Campingplatz in Zimmern zu erreichen. Am Wochenende wird hier ein großer Markt stattfinden. Die Standflächen sind schon eingeteilt und das Festzelt wird aufgebaut. Damit Radfahrer auf dem Mainradweg sich Festwochenende nicht verfahren, ist auch schon eine Umleitung ausgeschildert. Vorbildlich!

Burg Rothenfels
Burg Rothenfels

Mit Blick auf Burg Rothenfels schlagen wir für die nächste Nacht unser Zelt auf. Der Campingplatz in Zimmern ist klein, aber überaus ordentlich. Für gerade mal 11 Euro Gebühr, ist auch das Duschen noch kostenlos. Fast schon perfekt. Für die kommenden nächtlichen Temperaturen, kann man die Platzinhaber nicht verantwortlich machen. Bevor wir diese zu spüren bekommen, tobt Jarla noch auf dem nahegelegenen Spielplatz. Natürlich werde ich mit eingebunden. Alleine wäre doch viel zu langweilig. Dann wartet eine sehr ruhige aber auch sehr frische Nacht auf uns.


  • Burg Rothenfels

Unsere Radtour entlang des Mains, habe ich diesmal nicht aufgezeichnet. Tracks und Infos gibt es in Hülle und Fülle, da muss ich nicht auch noch die Datenwelt vollmüllen. Die Route mit vielen Tipps, kann man unter anderem auf der offiziellen Seite des Mainradwegs anschauen und auch herunterladen.


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