Durch die Heide

Von Bad Bevensen nach Faßberg

Bei meiner Ankunft in Bad Bevensen sind die Straßen noch nass vom Regen. Bevor ich losfahre, will ich noch einen Kaffee trinken und rolle vom Bahnhof aus hinein in die Fußgängerzone. Die Tische vor dem Biomarkt stehen schon wieder in der Sonne und laden zum Verweilen ein.  So hatte ich mir das vorgestellt. Genauso gemütlich wie die Menschen hier, wird auch der Kaffee zubereitet.  Wasser kochen, frischen Kaffee in die French Press, in einem extra Kännchen wird die Milch aufgeschäumt und dann kommt alles zusammen zu mir auf den Tisch.

Viel Straße wenig Verkehr

Irgendwann ist auch der leckerste Kaffee getrunken und ich bin auch nicht nur zum Sonnenbaden hierhergekommen.  Es ist Zeit  sich von diesem gemütlichen Ort zu verabschieden. Das Rad ist zum ersten Mal in diesem Jahr voll beladen. Entsprechend unruhig fahren sich die ersten Meter. Noch vor dem Ende von Bad Bevensen ist der Gleichgewichtssinn wieder justiert und ab da rollt es fast von alleine.

Kilometer um Kilometer verschwinden unter den Reifen

Ein Stück weit folge ich der Bahnlinie in Richtung Norden. Die Anwohner entlang der Bahn befürchten den Ausbau der Strecke und zeigen ihre Abneigung dagegen mit großen Kreuzen und Plakaten. Der Asphalt ist gut und die Augen können weit über das Land schweifen. So verschwindet Kilometer um Kilometer unter den Reifen. Einfach herrlich dieses Gefühl, mit dem Wind in den Haaren, über das weite Land zu fahren.

In Oldendorf II lädt das „Wiesencafé Haram“ zur Pause ein. Eigentlich wären der Kuchen und die nette Atmosphäre dort schon einen Stopp wert, es rollt aber gerade so schön, so soll es denn auch bleiben. Im nächsten Ort stoppe ich dann doch. Ein alter Bagger und eine alte Zapfsäule auf dem Hofgelände ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein interessantes Fotomotiv. Genauso wie das Plakat gegen den Weiterbau der A 39. Jetzt fehlt mir nur noch der  Protest gegen Windkraft und das Atommüllendlager.

Pippi machen bei den Munitionsresten

Den Rest der Tour könnte ich jetzt in wenige Worte zusammenfassen. Die Straßen sind ruhig, der Asphalt gut und die Landschaft angenehm entspannend. Wenn da nicht das Stück hinter dem Ort Linden wäre, das ich ausgesucht habe. Mit den schmalen Reifen an meinem Randonneur, ist die Schotterpiste nur leidlich gut zu fahren. Zu allem Übel wird mir das Gehoppel zu viel und ich biege ab um die Strecke zu verkürzen. Kürzer war sie schon, nun aber durchsetzt mit einigen sandigen Abschnitten. Zu Fuß das Rad schiebend, bekommt das Wort Radwandern eine neue Bedeutung.

Ohne Pause ist ein Tag auf dem Rad noch komplett

Etwas später dann wieder eine Schotterpiste. Diesmal durch einen Truppenübungsplatz. Garniert mit den ständigen Hinweisen am Wegesrand, dass man die Wege, wegen der Munitionsreste im Gelände, nicht verlassen soll. Hoffentlich muss man hier nicht mal dringend hinter die Büsche. In Faßberg gehe ich dann noch schnell einkaufen und dann geht es auf in Richtung Campingplatz Gerdehaus. Der Platz bietet außer einer schönen Wiese inmitten vom Nichts, einer neuen Dusche und viel Ruhe, keinerlei weiteren Luxus. Mehr möchte ich auch gar nicht.

Wo ist der Wolf?

Das Zelt ist schnell aufgebaut, nun kommt das kulinarische Highlight des Tages. Dank Dosenöffner und Gaskocher duftet es schnell nach leckerem Eintopf. Langsam wird es dunkel und der Mond taucht die Landschaft in ein mystisch silbriges Licht. Das will ich mir nicht entgehen lassen. Im Licht der Stirnlampe laufe ich durch den Wald, zu einer nahe gelegenen Heidefläche.

Wo ist er Wolf?

Die bizarren Schatten, die das diffuse Licht in die Landschaft wirft, regen die Fantasie an. Gibt es nicht Wölfe in der Heide? Wenn ich ehrlich bin, möchte ich schon mal einem begegnen. Aber nicht unbedingt jetzt.Ohne Wolfssichtung, aber mit ein paar Mondbildern in der Kamera, gehe ich dann wieder zum Zeltplatz. Morgen zum Sonnenaufgang will ich wieder hier sein.




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