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Von Mölln nach Zarrentin 52km

Heute lieber auf Asphalt

Langsam aber stetig, zieht sich die Straße raus aus Mölln den Berg hinauf. Es ist Freitag und die Vorgärten der Siedlungshäuschen sind heute noch verweist. Dabei ist das Wetter heute die Einladung für Auto putzen, Rasen mähen oder sonstige Samstags-Pflegemaßnahmen. Aber noch muss Otto N. arbeiten. Lediglich auf dem Campingplatz Lüttauer See, macht Opa seinen Wohnwagen fit für die Saison.

Hier verlasse ich die Straße und folge dem Weg in den Wald hinein. Die Steigung wird etwas stärker und dafür der Weg rauer. Kaum komme ich aus dem Wald heraus, sieht es so ein bisschen nach ehemaliger DDR aus. Der braune Lack blättert genauso von den Türen, wie der Putz von den Wänden.

Bei Mölln ein Hauch von DDR

Zwei rechts zwei links

Auf dem Weg runter zum Hellbachtal, dringt ein vielstimmiger Redeschwall den Hang hinauf. Eine Herde Wanderinnen bespricht gefühlt genauso viel Themen auf einmal, wie Personen an der Wanderung beteiligt sind. Ich klingele und ein oder zwei aus der Gruppe wagen eine zarte Reaktion. Ich klingele nochmals, jetzt drehen sich die ersten um. Spätestens das Quietschen der Bremsen, lässt  nun auch die letzte  Wanderin aus dem Tieftratsch erwachen. Typisch für das Fußvolk. Es dreht sich erst einmal um, schaut irritiert und bewegt sich dann ganz gemächlich in alle Himmelsrichtungen. Die rechts stehen nach links, die links stehen nach rechts, einige andere sowohl als auch und weder noch.

„Immer diese Radfahrer,” kräht es aus einer der Damen hervor. Sie lächelt.

„Immer diese Wanderer,“ erwidere ich und setze hinterher, „tauchen immer in Rudeln auf.” Wir lachen, grüßen uns und dann verschwinden sie wieder ganz langsam aus meinem Hörfeld.

Koffein- und Kuchenspeicher werden wieder gefüllt

So ganz optimal sind die Wege gerade nicht. Teilweise sandig und zum Teil durch Forstarbeiten in Mitleidenschaft gezogen.  Darum bin ich froh, wieder Asphalt unter den Rädern zu haben.  Nur der Gegenwind verhindert im Moment den Vollgenuss des Radfahrens, auf glattem Asphalt. Schwupp geht es über die ehemalige Grenze und mein Geschmacksorgan freut sich auf das nahende Zarrentin. Ein Sitzplatz in der Sonne ist an der Bäckerei am Kloster noch frei. Das reicht für mich.

Der Koffein- und Kuchenspeicher ist wieder gefüllt, dann kann es auch weitergehen. Noch erfreue ich mich an dem glatten Asphalt, im hübsch zurechtgemachten Zarrentin. Die Freude währt allerdings nur bis kurz nach dem Verlassen des Ortes. Danach folgt Kopfsteinpflaster, teilweise mit einer leichten Matschgarnitur. Hintern und Hände sind kurz davor mit die Freundschaft zu kündigen. Für eine offizielle Fahrradroute ist das schon eine echte Zumutung.

Herr lass Asphalt wachsen

Zwischen Klein Zecher und Groß Zecher ist die Radroute dann durch Forstarbeiten zerfurcht. Zum Glück schon etwas abgetrocknet, sonst würde das auch noch in einer Schlammschlacht ausarten. Ich fahre ja gerne mal über Feld- und Waldwege. Dann sollten sie aber bitte schön auch richtig befahrbar sein. Wenn das nicht der Fall ist, dann gehört eine Umleitung eingerichtet. Die Schilder dazu  sind schon erfunden. Man muss sie nur auch nutzen.

Seedorf am Priestersee

Die Freude über den nächsten Asphaltabschnitt währt nur kurz, dann kommt der nächste Waldweg im erbarmungswürdigen Zustand. Auf die restlichen Kilometer Waldwege die noch geplant waren, habe ich nun keine Lust mehr. Bis Mölln bleibe ich auf der Straße. So kann ich wieder die schöne Landschaft genießen und die paar Autos die jetzt unterwegs sind, stören nicht.



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