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Ostseeküstenradweg – Von Wismar nach Rerik

Der erste Tag unserer Radtour wäre eigentlich schnell erzählt. Aus Wismar rauszukommen ist kein Zuckerschlecken, das was man hier Radweg nennt, ist rudimentär vorhanden und hat mehr Löcher als ein Hund Flöhe. Die Ostsee sehen wir kurz, kürzer, gar nicht mehr und fahren dann kurz auf Poel und wieder zurück. Erst mit Rerik stellt sich Meerfeeling ein. Der Campingplatz liegt schön, ist schön teuer und leise geht anders. Doch der Reihe nach.

Hafen von Wismar

Lasst die Klischees sprechen

Nach der Anreise quengeln unsere Mägen und wollen mit Kalorien versorgt werden. Wir machen aber erst einen kurzen Rundgang durch die Altstadt und verziehen uns erst danach an den Hafen, auf der Suche nach einem Café mit netter Aussicht. Ein Café gibt es nicht, dafür eine Bäckerei mit ein paar freien Tischen. Ungeschickter Weise auf der anderen Hafenseite. Während wir noch ein paar Bilder machen, lauschen wir unfreiwillig einem Gespräch zwischen zwei Skippern auf ihren Motorbooten.

„Hast Du das auch gehört, diese Klimagreta will jetzt ein ganzes Jahr die Schule schwänzen“  Und dann will sie nach Chile, auf diese Konferenz – ohne Flugzeug“, ertönt es im süffisant abwertenden Ton.

„Sie kann ja rüber schwimmen,“ kommt lachend die Antwort.

Ich drehe mich um und alle Klischees werden dabei bedient. Jeder der beiden Herren fläzt locker in seinem Campingstuhl auf dem eigenen Motorboot. Der Bauch quillt aus der Shorts und der Tag ist mit einem Kasten Lübzer Pils und einem Kasten Flens schon gerettet. Na dann mal ein Prost auf den Intellekt.

Wir verlassen Wismar

Nach der Stärkung beim Bäcker geht es auf besagt schlechten Wegen aus Wismar hinaus. Hier und da blinzelt mal die Ostsee hervor, doch so richtig sehen will sie sich nicht lassen. Hügel rauf, Hügel runter, Dorf rein, Dorf raus und dazwischen Acker, Acker, Acker mit ein wenig Landschaft. Alles ganz hübsch, aber, ja nee, so halt.

Irgendwo dazwischen gibt es einen Abzweig auf die Insel Poel. Jarla möchte gerne dorthin fahren. Also fahren wir dorthin. Wir haben ja Zeit. Auf der Insel angerkommen, beschließt sie, dass es hier gar nicht so spannend aussieht – also wieder zurück. Dummerweise dreht der Wind nicht mit um und wir müssen ihm entgegenstrampeln.

Bis zum Ostseebad Rerik geht es weiter wie bisher.  Am Ortseingang sollen wir außen herum geführt werden. Das sehen wir anders und fahren die Straße weiter geradeaus. Je näher wir der Küste kommen, desto mehr Menschen tummeln sich auf den Wegen. Und hinter einer großen Düne, da stehen wir dann zum ersten Mal am Ostseestrand. So oder ähnlich hatten wir uns das vorgestellt. Soweit das Auge reicht Sand und blaues Wasser.

Endlich die Füße in den Sand stecken und der Sonne beim Untergehen zuschauen

Bis zum Campingplatz sind es noch ein paar Kilometer. Die kurbeln wir noch schnell weg und freuen uns schon über die Dusche und den Strand. 26,80 € dürfen wir für den Platz bezahlen. Das ist recht sportlich für das, was wir sonst gewohnt sind. Und was wird dafür geboten? Jede Menge Animation, nur heute nicht. Saubere Duschen, Waschmaschine, Spülbecken, etc. Alles sehr sauber aber nicht wirklich etwas Besonderes. Aber der Platz für das Zelt hat es in sich. Eine eigene Parzelle zwischen lauter VW-Bussen und PKWs. Ein Platz mit Ruhe ohne Autos? Fehlanzeige.

Wir duschen uns, essen und dann geht auch schon so langsam die Sonne unter. Zeit für einen Strandspaziergang. Dann beginnt so langsam ein Schauspiel, was wir bei uns an der Ostsee nie zu sehen bekommen -bei uns geht die Sonne immer über dem Land unter.

Hier ist das ganz anders. Immer mal wieder von Wolken durchsetzt, senkt sich so langsam die Sonne über dem Wasser dem Horizont entgegen. Mit jeder Minute verändert sich die Stimmung, verändert sich die Farben und Schatten. Wir fotografieren hier und dann dort. Wir warten auf das perfekte Bild mit der Steilküste und dann schiebt sich eine Wolke vor die Sonne. Doch schon wenige Augenblicke später liegen ein paar Steine im Licht und werden von der Brandung umtost. Klick, klick, klick sind schon wieder die nächsten Bilder gemacht. Beste Bilder für schöne Träume.

Weiter mit dem zweiten Tag



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